Polizeisportverein
Offenburg e.V.

Alles hat ein Ende, nur…

von Eugen Vogt

...habe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge gesagt, als ich nach 36 aktiven Triathlonjahren im 82. Lebensjahr gemerkt habe, dass bei diesem herrlichen Sport wohl keine Altersgrenze nach oben besteht, es aber Sinn macht, rechtzeitig aus dem aktiven Wettkampfgeschehen auszusteigen.

So konnte ich den Wettkampf „Triathlon für Einsteiger“ beim Rigolator am 19.Juni 2022 in Riegel zum Ausstieg nutzen. Meiner jahrzehntelangen Betreuerin und Ehefrau Renate, die einige Male als Läuferin in Staffeln teilnahm, rollten sogar ein paar Tränen aus den Augen, als ich ihr meinen Entschluss mitteilte.

Es bleibt die Version, die drei Einzeldisziplinen nicht wie im Wettkampf in einem Aufwasch zu absolvieren, sondern regelmäßig einzeln und ganzjährig zu pflegen, solange die Kräfte es zulassen.

 

Von Höhen und Tiefen oder Zur Nachahmung nicht empfohlen

von Susann Hinz

Nachdem ich Ende Mai im Rahmen des Ingolstadt Triathlon den 4.Platz bei den deutschen Meisterschaft über die Mitteldistanz (2km Schwimmen, 80km Rad, 21 km Laufen/ AK55) erringen konnte, war meine Motivation ziemlich hoch und ich freute mich auf einige schöne Events, wie das 5 km Bodensee-Schwimmen von Konstanz nach Meersburg, die Sprintdistanz beim Rigolator und natürlich auf den Ironman Maastricht.

Eine Woche vor dem Rigolator stürzte ich beim Radtraining - eine Kette, die zwischen zwei Pollern gespannt war, hatte ich zu spät gesehen. Fraktur des Oberarmkopfes. Es musste operiert werden und der Knochen wurde mit einer Titanplatte verschraubt.

Meine Frage an den Chirurgen, ob ich wohl in sieben Wochen an dem Ironman teilnehmen könne, verwunderte ihn sehr und er sagte, das sei unmöglich.

So oder so wollte ich möglichst schnell wieder fit werden und ich begann direkt am zweiten Tag nach der OP mit langen Spaziergängen über 10 – 15 km. Außerdem klebte ich die Wunde wasserdicht ab und machte Aquajogging. Nach einer Woche fing ich vorsichtig mit Joggen an, kraulte einarmig im Baggersee und fuhr zu Hause auf dem Rollentrainer Rad. Nebenbei noch Krafttraining, Crosstrainer und Physiotherapie. Es ging bald einiges, aber die Beweglichkeit des Armes machte kaum Fortschritte. So versuchte ich, das einarmige Schwimmen zu perfektionieren.

Da sich der Ironman Maastricht nicht auf das nächste Jahr verschieben ließ und mein Mann sowieso starten wollte, beschloss ich, wenigstens die Schwimmstrecke von 3,8 km zu absolvieren und dann aus dem Rennen auszusteigen. Ich machte einen Schwimmtest über 2000 m und brauchte dafür eine Stunde. In Maastricht hätte ich 2:20 h Zeit für 3800 m. Das passt, dachte ich!

Nur um es zu probieren, fuhr ich in der Woche vor dem Ironman das erste mal wieder Fahrrad auf der Straße und das klappte auch ganz gut. In die Aeroposition kam ich allerdings nicht.

Nun stand für mich fest, dass ich auch die Radstrecke in Angriff nehmen würde, wenn ich das Schwimmen im Zeitlimit schaffe.

Und so kam es, dass ich sieben Wochen nach der OP am 07.08.2022 am Start des Ironman Maastricht stand.

Ich sprang als Letzte ins Wasser, um niemand zu behindern und konnte sogar noch drei Schwimmer überholen. Nach 2 Stunden war ich wieder an Land und wechselte aufs Rad.

Das war die größte Herausforderung: 180km in drei Runden, aufrecht auf dem Aerobike. Ein Rennrad wäre in dieser Situation die bessere Wahl gewesen.Es ging nicht gut voran und kurze Zeit war ich sogar in Begleitung des Schlussmotorrades. Der Fahrer motivierte mich sehr, indem er sagte, dass ich das schöne Wetter und die Landschaft doch einfach genießen könne und Zeit hätte ich ja noch genug. Fast 8 Stunden brauchte ich für die Strecke und ich hatte nun noch 6 Stunden Zeit, um den Marathon zu laufen.

Nach 5:40 h hatte ich die 42 km Laufen geschafft und kam um 23:33 Uhr ins Ziel - nach insgesamt 15 Stunden und 57 Minuten - eine halbe Stunde vor Zielschluss. Damit war ich die Achte in der alternativen Gesamtwertung (die von hinten gezählt wird ;-))

Mein Fazit ist, dass ich mich persönlich sehr freue, dass ich das Rennen trotz dieser Einschränkung starten und beenden konnte. Vor allem war es eine mentale Herausforderung.

Ich würde aber davon abraten, es mir gleich zu tun! Besser ist es sicherlich, dem Körper mehr Zeit zu geben nach so einer Verletzung.

Die Mitteldistanz in Malterdingen, bei der ich nur zwei Wochen später starten wollte, habe ich abgesagt. Aber nicht ganz! Ich lief die 21km in einer Triathlon-Staffel. Ulrike Loehrs schwamm zu Beginn die 2000 m und Thomas Huber übernahm den 80 km Radpart. In dieser Kombination erreichten wir sogar den 3. Platz.

 

Unverhofft kommt oft

von Reiner Becherer

Ein ereignisreiches Sportjahr neigt sich dem Ende zu.

Es begann mit der Vorbereitung auf den „Trail du PETIT BALLON“ in den Vogesen.

Ein landschaftlich wunderschönen Lauf, mit warmen Sonnentälern in den Tiefen und Schneefelder auf den Höhen. Er führt über 55 km und beinhaltet 2200 Höhenmeter. Deshalb stand das vorbereitende Trainieren von Höhenmetern auf dem Plan. Einen Monat vor dem Start streikte allerdings meine Achillessehne, so dass von da an Dehnung und Laufschonung angesagt war.

Auf den Lauf wollte ich aber nicht verzichten und mit der Option ggf. auszusteigen, stand ich am Renntag um 8:00 Uhr am Start.

Ich will es kurz machen. Die Sehne hielt und ich hatte einen fantastischen Lauf.

Es geht doch nichts über eine ausreichende Regeneration vor einem Wettkampf.

Zur Vorbereitung auf den Ironman Maastricht stand u.a. die Triathlon Mitteldistanz in Ingolstand an.

Der Radteil wurde zum Höllenritt, da ein Temperatursturz, Regen und Wind eingesetzten, die fast die Hälfte der Teilnehmer aussteigen ließen.

Nach knapp sechs Stunden war ich im Ziel und froh überhaupt angekommen zu sein.

Die weitere Vorbereitung bestanden aus dem Rigolator (Triathlon Sprint-Distanz in Riegel) und der Bodenseequerung Q5 (5 km) von Konstanz nach Meersburg. Bei schönstem Wetter war es ein Genuss daran teilzunehmen. Diese beiden Events musste ich leider, anders als geplant, ohne meine Frau machen, die einen Fahrradunfall hatte.

Desto mehr freute ich mich, dass sie (wenn auch mit einem großen Handicap) beim Ironman in Maastricht gestartet ist.

Was soll ich sagen, alle drei Disziplinen gestalteten sich für meine Verhältnisse optimal. Beginnend mit den 3,8 km Schwimmen in der Maas und einem zackigen Radkurs der drei mal zu durchqueren war, immer durch die Stadt führte und für holländische Verhältnisse doch 1500 Höhenmeter aufwies. Der abschließende Lauf war ein besonderes Erlebnis, da die Zuschauer fantastisch waren. Das Ergebnis war zu meinem Erstaunen der 3. Platz in mein AK. Und bei meiner dritten Teilnahme an einer Langdistanz meine persönliche Bestleistung.

Der Ausklang dieser Saison bildete die Teilnahme an den Baden-Württemberg-Meisterschaften, die im Rahmen des Breisgau Triathlon in der Mitteldistanz ausgetragen wurden. Eigentlich ist meine stärkste Disziplin das Laufen. Aber dieses Mal war alles anders. Bereits nach 37 Minuten kam ich nach 2 km Schwimmen aus dem Müllersee.

Auch auf dem Rad war ich so schnell wie nie zuvor unterwegs. Nach 2:45 Stunden über 80 km und 1100 Höhenmeter ging es auf die Laufstrecke. Nur um nach einem km zu bemerken, wie der linke Oberschenkel „zumacht“. Ich hatte zum ersten mal vergessen mich am Vortag ausreichend mit „Salzigem“ zu versorgen und die sonst immer mitgeführten Salztabletten hatte ich auch nicht dabei.

Bei km 2 der Laufstrecke ging´s nicht mehr weiter. Aber glücklicherweise hatte ein anderer Läufer Mitleid mit mir, 2 Salztabletten lösten unmittelbar die Verkrampfungen und je länger der Lauf ging, desto besser kam ich wieder in Tritt. Unterwegs traf ich meine Frau, die mir noch mal einige Salztabletten gab. Und von da an konnte ich wieder in meinem vollen Tempo bis zum Ziel laufen.

Unverhofft kommt oft … , die Krönung war der Gewinn der Baden-Württemberg-Meisterschaft in der AK60.

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